24. November 2020

Antrag: Vertrauen in den Öffentlichen Nahverkehr stärken – Fahrgäste wieder zurück gewinnen

Seit Beginn der Corona-Pandemie leiden die öffentlichen Verkehrsmittel sowohl im Nah- wie im Fernverkehr unter einem Rückgang der Fahrgäste. Zurzeit fahren etwa ein Viertel weniger Menschen Bus und Bahn als noch im letzten Jahr. Viele sind aufs Fahrrad und Auto umgestiegen, durch den verstärkten Trend zu Homeoffice gibt es insgesamt weniger Pendlerinnen und Pendler, die täglich zur Arbeit fahren. Hauptgrund für den Fahrgastrückgang scheint jedoch zu sein, dass die Menschen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit Covid-19 bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs befürchten.

Ein erhöhtes Risiko besteht jedoch laut Ansicht der Expertinnen und Experten nur, wenn Busse und Bahnen zu voll sind. Verschiedene Studien, unter anderem vom Robert Koch Institut, bestätigen dies.

Verschiedene Gründe sprechen dafür, dass auch in Corona-Zeiten die Nutzung des ÖPNVs sicher ist. Zum einen gehen die Türen ständig auf und zu, so dass es ausreichende Belüftung und Luftaustausch gibt. Zum anderen wird nur selten gesprochen, so dass es nur zu einem geringen Ausstoß an Aerosolen kommt, die als Hauptansteckungsquelle gelten. Bei konsequenter Einhaltung der Maskenpflicht ist die Gefahr einer Ansteckung deshalb nur sehr gering, vor allem auch, weil die meisten Menschen nur relativ kurze Zeit in Bussen oder Bahnen verbringen.

Der Öffentliche Nahverkehr hat im Rahmen der Mobilitätswende eine entscheidende Bedeutung zur Bekämpfung der Klimakrise. Um das Vertrauen der Fahrgäste in die Sicherheit des ÖPNVs wieder zu stärken, müssen die Landesregierung, Verkehrsverbünde und die Verkehrsunternehmen jetzt Maßnahmen ergreifen.

Wir fordern in einem Plenarantrag nun konkret:

  • Den Einsatz von mehr Fahrzeugen während der Spitzenzeiten zur Entlastung und die Anpassung der Fahrpläne
  • Die stärkere Kontrolle der Einhaltung der Hygienemaßnahmen
  • Flexible und günstige Ticketangebote als Anpassung an die neue Situation
  • Finanzielle Unterstützung des Landes für die Verkehrsbetriebe, um zusätzliche Maßnahmen stemmen zu können
  • Ein zusätzliches Gutachten in Auftrag zu geben, das die Ansteckungsrisiken im ÖPNV in NRW wissenschaftlich untersucht

Antrag als PDF:

Presse:

Artikel im Kölner Stadt Anzeiger