24. Mai 2016

Holzbauten für Flüchtlinge: Klocke besichtigt Bauprojekt in Münster

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Mit dem Bau von modernen Holzgebäuden können schnelle und effiziente Lösungen zum Unterbringen von Flüchtlingen geschaffen werden. Kleinere Objekte können inklusive der Planungs- und Genehmigungsphase innerhalb von zwei bis drei Monaten errichtet werden, größere, bis zu dreistöckige Bauten innerhalb von fünf bis sechs Monaten. Damit erhalten Kommunen die Möglichkeit, neu ankommende Flüchtlinge unabhängig von Jahreszeit und Wetter schnell unterbringen zu können. Ein besonders interessantes Projekt in Münster besuchte deshalb der grüne Landtagsabgeordnete Arndt Klocke mit seiner Bundestagskollegin Maria Klein-Schmeink. Mit dabei auch die Münsteraner Stadtverwaltung sowie Gerhard Joksch aus der dortigen Grünen Ratsfraktion.

„Das Land und auch die Kommunen sind dadurch vor neue Herausforderungen gestellt, die wir meistern wollen. Wir als Land leisten dazu unseren Beitrag und der Bau von Flüchtlingsunterkünften aus Holz bietet eine schnelle, effiziente und auch für die Folgenutzung flexible Alternative“, so Arndt Klocke, der Baupolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.

Mit Einrichtung der Informationsplattform „Holzbauten für Flüchtlinge“ beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW unterstützt das NRW-Umweltministerium die nordrhein-westfälischen Städte, Gemeinden, Kreise und Bezirksregierungen bei der Umsetzung von Holzbauprojekten zur Unterbringung von Flüchtlingen. Es handelt sich um ein Beratungsangebot an die Kommunen und privaten Investorinnen und Investoren, die die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften in die Hand nehmen wollen. Sie können entscheiden, ob sie dafür moderne Holzbaulösungen nutzen wollen. Das Land stellt dafür die notwendige Expertise und den Service unseres Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

Neben der, im Vergleich zu anderen Bauarten, recht schnellen Realisierung von Holzbauten, ist vor allem die flexible Nutzung von Vorteil. „Sollten die Holzbauten irgendwann nicht mehr für die Aufnahme von Flüchtlingen benötigt werden, können aus ihnen mit wenig Aufwand zum Beispiel Sozialwohnungen, Kindertagesstätten oder Studentenwohnheime werden“, erläutert Klocke. „Es gibt aber auch die Möglichkeit des kompletten Rückbaus und des Aufstellens an anderer Stelle. Mit Wohnunterkünften in Holzbauweise werden so für die Kommunen dauerhafte Werte geschaffen.“ Durch die Holzbaubranche wurden innerhalb kürzester Zeit vielfältige ganzheitliche Holzbaulösungen und Konzepte für den Bau von Flüchtlingsunterkünften entwickelt. Für die Umsetzung entsprechender Projekte stehen in NRW eine Vielzahl von leistungsstarken und innovativen Holzbauunternehmen zur Verfügung.

Wie beim Bauprojekt in Münster stehen zum Beispiel in Gelsenkirchen, Elsdorf, Pulheim, Niederkassel und Ibbenbüren moderne Holzbauten zur Unterbringung von Flüchtlingen. Zudem zeigt der moderne Holzbau seine Stärken „beim Bauen im Bestand“ – so wurde ein ehemaliges Kasernengelände in Hamm durch Umbauten und Dachaufstockungen für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet.

Die drei Neubauten der Flüchtlingsunterkunft in Münster-Gievenbeck sind ausgelegt für insgesamt 100 Flüchtlinge. Ein Gebäude ist 42 Meter lang, 17 Meter breit und hat zwei Geschosse. Erstellt wurde es in Holzrahmenbauweise. Von der Planung bis zum Bau wurden 15 Wochen benötigt.

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